Donnerstag, 19. Juni 2014

Die Erfindung eines neuen Gotts – der deutsche Instant-Gott



Ja, ist es nicht schön? Als dritter Deutscher ist Alexander Gerst nun auf der internationalen Raumstation ISS. Und regelmäßig berichten die Medien darüber. Etwa letztens kurz vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Und so hatten Gersts Worte über Fußball und WM etwas Prophetisches. Wenn er nun auch noch gesagt hätte, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft 4:0 gegen Portugal gewinnt und Spanien nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Spielen in der Vorrunde ausgeschieden ist, ach ja… Das wäre göttlich, zumindest gottgleich. Und so etwas erwarten wir doch auch vom Mann im Himmel. Mit jedem Satz, der noch so nichtig sein kann, gewinnt Gerst etwas Überirdisches. In einer sich stärker säkularisierenden Welt mit immer mehr Agnostikern ist Gerst damit vielleicht ein passender Ersatz für Gott. Und so sind seine Labortest mit resistentem Saatgut auch viel zu unwichtig und nichtig. Wenn Gerst dann bald in der Tagesschau um 20.00 sagt, dass die deutsche Nationalelf Fußballweltmeister 2014 wird, dann ist das auch so. Scheißegal, was sonst noch passiert.
 
Ach ja, es gab früher auch schon einmal einen tollen Mann. Es war ein Mann, der hatte viele komische Ideen, ein einnehmendes Lächeln und ist zu uns auf die Erde gekommen. Wer jetzt glaubt, dass ich von Jesus schreibe, hat sich stark geschnitten. Nein, sein Name ist Felix Baumgartner. Der Österreicher sprang am 14. Oktober 2012 aus knapp 39 km Höhe auf die Erde.

Na ja, ich finde, dass beide sich trotzdem nicht mit Jesus und Gott vergleichen lassen können. Dafür bedarf es mehr.

Annette Schavans richtiger Weg ins Auswärtige Amt



Letztens habe ich beschrieben, welcher Ausgangsvoraussetzungen es bedarf, um in den Höheren Auswärtigen Dienst aufgenommen zu werden. Man braucht eine gute, erfolgreiche Ausbildung, Fremdsprachkenntnisse, Berufs- und Auslandserfahrungen.

In der Zwischenzeit hat Papst Franziskus als Staatsoberhaupt des Vatikans die ehemalige Bundesforschungsministerin Annette Schavan als Botschafterin bestätigt, weshalb sie im Sommer 2014 dorthin als Botschafterin der Bundesrepublik entsandt werden soll. Okay, Schavan sei eine Arbeitsbeschäftigung gegönnt. Doch warum bei einer Institution mit so hohen Ansprüchen wie dem Auswärtigen Amt? Warum nicht beim Springer Verlag oder der CDU?

Nach der Aberkennung von Schavans Doktorwürde, welche als Direktpromotion als Abschluss ihres Studiums dienen sollte, verfügt Schavan nun über keine abgeschlossene Ausbildung. Die Feststellung, dass sie plagiierte, mag sicherlich überzogen sein, weil sie im Vorfeld sich nie richtig wissenschaftlich beweisen musste und damit die wissenschaftlichen Feinheiten nie verinnerlichen konnte. Jedoch steht objektiv fest, dass die ehemalige Bundesforschungsministerin über keinen Abschluss verfügt. Darüber können auch keine Ehrentitel hinwegtäuschen.

Außerdem hat Schavan nie über einen längeren Zeitraum im Ausland studiert oder gearbeitet. Objektiv finden ihre Reisen als Politikerin ebenfalls keine Anerkennung, weil diese zu kurzfristig waren und von Hilfskräften begleitet wurden.

Und dass Politik mehr Berufung als Beruf ist, steht auch ganz klar fest und bestätigt jeder Politiker. Wenn Politik ein Beruf wäre, gäbe es dazu ja auch eine Ausbildung. Somit hat Schavan auch keine Berufserfahrungen.

Dass Schavan dagegen über außergewöhnliche Fremdsprachkenntnisse verfügt, lässt sich nicht abstreiten. Als katholische Theologin muss sie studienbedingt zwangsläufig über Latinum, Graecum und Hebraicum verfügen. Doch ob das praktikable Fremdsprachen sind, ist definitiv nicht der Fall. So kann ich mir lebhaft vorstellen, wie Schavan dem Papst in den drei alten Sprachen Kaffee anbieten will. Doch Kaffee wurde erst nach der Entdeckung der beiden amerikanischen Kontinente Ende des 15. Jahrhunderts beziehungsweise Anfang des 16. Jahrhunderts in Europa eingeführt. Damit ist das Kulturgut Kaffee in Europa jünger als die drei toten Sprachen. Somit besitzt Schavan auch keine angemessenen Fremdsprachkenntnisse. Deshalb mein Tipp an Schavan, wenn sie dem Papst Kaffee anbietet: „Do you like a cup of coffee?“ Und wenn das nichts hilft, einfach Zeichen- und Lautsprache benutzen, so wie es viele dumme Deutsche bei polnischen Arbeitern machen: „Uga uga, tuk tuk, schlürf schlürf.“

Tja, was hat sie überhaupt, was sie für den Höheren Auswärtigen Dienst qualifiziert? Den richtigen Werdegang und die richtigen Beziehungen!

Jetzt weiß ich, wie ich in den Höheren Auswärtigen Dienst aufgenommen werde. Ich studiere erfolglos Theologie und trete in die CDU ein. Vielleicht schaffe ich auch einen gewissen Posten innerhalb der Partei. Solche diplomatischen Karrieren sind nun doch nicht mehr nur in Dritte-Welt-Staaten wie den USA und Italien möglich, sondern auch in Deutschland. Und wenn Sabine Stöhr oder Peter Friedrich mich ablehnen, werde ich denen etwas husten.

Also drückt mir die Daumen!

Die NSA in Stuttgart – Wie ich mich auf die Spuren der Liebe begab (Teil III)



Vor einiger Zeit habe ich bereits beschrieben, dass ich mich selbst auf die Spuren der Liebe begab. Dazu schlüpfte ich auch in die Rolle einer Frau. Keine Angst, ich habe mich nicht verkleidet. Diese unbequeme Garderobe ziehe ich mir nicht an. Ich besitze auch keine entsprechende Neigung. Vielmehr schuf ich eine weibliche Identität im Internet und kreierte verschiedene weibliche Profile im Single-Communities. Natürlich benutzte ich Bilder von hübschen Frauen. Schließlich wollte ich erfolgreich sein, weil ich erfahren wollte, wie meine männliche Konkurrenz so tickt.
 
Das alles war echt nicht so schwierig. Überall gab es Angebote zum Sex. Auch vermeintlich weibliche Profile, hinter denen zweifellos Männer steckten, meldeten sich. Dass dahinter Jungs steckten, war ziemlich offensichtlich, weil die User ziemlich plump waren.

Nicht minder gierig nach Sex waren die US-Amerikaner. Doch sie waren nicht derartig dämlich wie die angeblichen Frauen, die sich für mein Profil interessierten. Unter den US-Amerikanern waren wenige, die in den Vereinigten Staaten lebten und mir ein Visum für sexuelle Gefälligkeiten, eine Beziehung oder gar eine Ehe anboten. Vielmehr lebten viele der interessierten Amis bereits in Deutschland.

Einer war Trainer einer drittklassigen Basketball-Mannschaft in Ostdeutschland. Einer war Grüßonkel beim US-Konsulat in München, also Mitglied der Ehrengarde des US-Marine Corps. Und ein weiterer war angeblich Logistiker beim US-Militär in Stuttgart, der zusammen mit seiner angeblichen Frau Shelly suchte.

Der in Stuttgart stationierte Soldat war Unteroffizier und umschmeichelte mich mit Lob über meine exzellenten Englischkenntnisse. Ja, das taten die anderen US-Amerikaner auch. Angeblich sprächen die Deutschen nicht sonderlich gut englisch. Allerdings sprach der Soldat trotz Stationierung in Deutschland auch kein Deutsch. Aber egal.

Den Stuttgarter fand ich aufgrund seiner Tätigkeit ganz interessant. Die Militäreinheit in Stuttgart war angeblich für die Logistik in Afrika zuständig. Das war verdächtig. Schließlich besitzt das US-Militär zahlreiche Stützpunkte der Marine und der Luftwaffe wie im italienischen Neapel, was eindeutig näher an Afrika gelegen ist. Gleichzeitig ist der Stützpunkt in Stuttgart vom wichtigen Drehkreuz Ramstein entfernt. Das machte also wenig Sinn, zumal die USA damals kein größeres militärisches Engagement in Afrika ausübten.

Aus dem Buch „NSA – Die Anatomie des mächtigsten Geheimdienstes der Welt“ von James Bamford wusste ich, dass Lauschposten manchmal an den merkwürdigsten Plätzen errichtet werden und diese seinem nicht unbedingt in den Sinn kommen. Signale kann man dort manchmal einfacher abfangen.

Aber nun wundere ich mich über die aktuelle Titelgeschichte des SPIEGELs „Snowdens Deutschland-Akte“. Darin wird unter anderem das Bundesamt für Verfassungsschutz zweimal fälschlicherweise mit „BfU“ abgekürzt. Laut Artikel liegt Shanghai nicht in China. Und die Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) unter Marianne Birthler wird als Gauck-Behörde bezeichnet.

Am merkwürdigsten ist die Versteifung der Autoren auf den NSA-Lauschposten in Bad Aibling, wo neben Aufklärung über Europa ebenfalls Signale aus Afrika abgefangen werden. Es ist gut möglich, dass zwei Stützpunkte mit den gleichen Aufgaben betraut sind. Jedoch erscheint mir der Stützpunkt in Stuttgart maßgeblicher als Bad Aibling. Der SPIEGEL hebt den Lauschposten in Bayern sogar zum wichtigsten hervor. Anhand der bereits genannten Fehler ist diese Behauptung anzuzweifeln. Egal.

Krimkrise 2014



Ende 2013 war die Welt noch halbwegs in Ordnung. Die Ukraine war ein friedliches Land zwischen der EU und Russland. In ihrem Expansionsbestreben wollte die EU die Ukraine aus der Einflusssphäre Russlands herauslösen, indem die Ukraine ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterschreibt. Das schmeckte Russland so gar nicht. Vergleichbar ist das mit den deutschen Befürchtungen, dass das Vereinigte Königreich die Europäische Union verlässt. Und diese Gefahr besteht tatsächlich.

Weil die Russen die Ukraine als ihre Domäne betrachten, nahm die russische Administration auf die ukrainische Regierung Einfluss. Das ist vollkommen legitim. Jeder Staat verfolgt schließlich seine Außenpolitik. Und der damalige ukrainische Präsident Viktor Janukowytsch, der laut SPIEGEL-Angaben sein Land stärker als Julija Tymoschenko oder Viktor Juschtschenko auf westlichen Kurs brachte, schwenkte auf russischen Kurs ein und verprellte damit die EU.

Tja, das ist dumm gelaufen. Für viele Beteiligte sogar. In Folge dieser Ereignisse wurde Janukowytsch aus seinem Amt gejagt. Eben ein Bauer als Bauernopfer, aber so kommen die Dinge manchmal.

Neben der Niederlage des bestehenden Systems in der Ukraine waren weitere Folgen die Unabhängigkeitsbestrebungen in vielen Regionen der Ukraine. Die Krim erklärte sich von der Ukraine unabhängig und trat darauf der Russischen Föderation bei. Und wenn man ehrlich ist, hat sich doch jeder von uns seit längerem gefragt, wann Russland endlich die Krim der Ukraine abkauft. Doch es kam etwas anders. Und seit der Loslösung der Krim aus der Ukraine wird der russische Völkerrechtsbruch in den westlichen Medien angekreidet.

Ganz ehrlich: Sauber war die Sache wirklich nicht, weil die russische Einflussnahme offensichtlich war. Doch warum empören sich gerade so viele westliche Staaten darüber? Weil die Souveränität der Krim nicht weltweit anerkannt wurde, weil die Ukraine sich dagegen aussprach?

Hm, am 17. Februar 2008 erklärte sich das Kosovo für unabhängig. Viele westliche Staaten erkannten daraufhin das Kosovo als eigenständigen Staat an. Doch gegen die Unabhängigkeit sprachen sich Serbien und Russland aus. Staaten wie China, Spanien, Griechenland, Zypern, Rumänien und die Slowakei haben bislang ebenfalls das Kosovo nicht als Staat anerkannt.

Warum fällt uns der deutsche Völkerrechtsbruch
im Fall des Kosovos so leicht, während wir bei der Krim so vehement gegen den russischen Völkerrechtsbruch wettern?

Vielen Außenpolitikern, Diplomaten, Militärs und Geheimdienstlern hätte das Dilemma um die Ukraine vorher bewusst sein müssen. Im Vorfeld der Assoziierung zwischen EU und Ukraine hätte man Willy Brandt zum Vorbild nehmen sollen. Brandt ist als erstes nach Moskau, anschließend nach Warschau, Prag und andere ostmittel- sowie osteuropäische Hauptstädte des damaligen Ostblocks gegangen, um eine Annäherung an die DDR zu erzielen. Gleiches hätte man auch im Vorfeld der Verhandlungen mit der Ukraine tun sollen. Gut, nachher ist man immer schlauer.

Ebenfalls das Vertrauen auf die außenpolitischen Fähigkeiten des ehemaligen polnischen Staatspräsidenten Alexander Kwaśniewskis, der maßgeblich an der EU-Ostpolitik beteiligt war, stellt einen großen Fehler dar. Die polnische Außenpolitik richtet sich regelmäßig gegen Russland, was kontraproduktiv ist. Man sollte zukünftig weniger auf die Kenntnisse und Fähigkeiten eines direkten Nachbarn vertrauen, bloß weil man glaubt, dass deshalb die Verhandlungen zielführender sind. Stattdessen ist eine größere Entfernung des Heimatlandes eines Verhandlungspartners zu dem Land des jeweiligen Gegenparts sinnvoller. Dadurch ist mehr Objektivität gegeben. Folglich wären beispielsweise Portugiesen für Verhandlungen mit Russland oder der Ukrainer geradezu prädestiniert.

Bei der Debatte um die Zukunft der Ukraine, der Beziehungen zu Russland und der EU vermisse ich die Einsicht westlicher Politiker, Verständnis für Russland und Selbstreflexion wie in Bezug auf das Kosovo.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Frohe WM 2014



Auch wenn viele Leute die Armut sowie das Elend in der Welt nicht wahrhaben wollen, stattdessen auf die Notwendigkeit sowie den Nutzen der Fußballweltmeisterschaft beharren und diesen Wettkampf wichtiger als alle anderen Ereignisse erachten:

Frohe Weltmeisterschaft 2014!
Happy World Cup 2014!
Bonne coupe du monde 2014!
¡Feliz Copa Mundial 2014!
Feliz Copa do Mundo 2014!
C Чемпионатом мира 2014!
سعيدة بطولة عالمية 2014 !