Donnerstag, 19. Juni 2014

Annette Schavans richtiger Weg ins Auswärtige Amt



Letztens habe ich beschrieben, welcher Ausgangsvoraussetzungen es bedarf, um in den Höheren Auswärtigen Dienst aufgenommen zu werden. Man braucht eine gute, erfolgreiche Ausbildung, Fremdsprachkenntnisse, Berufs- und Auslandserfahrungen.

In der Zwischenzeit hat Papst Franziskus als Staatsoberhaupt des Vatikans die ehemalige Bundesforschungsministerin Annette Schavan als Botschafterin bestätigt, weshalb sie im Sommer 2014 dorthin als Botschafterin der Bundesrepublik entsandt werden soll. Okay, Schavan sei eine Arbeitsbeschäftigung gegönnt. Doch warum bei einer Institution mit so hohen Ansprüchen wie dem Auswärtigen Amt? Warum nicht beim Springer Verlag oder der CDU?

Nach der Aberkennung von Schavans Doktorwürde, welche als Direktpromotion als Abschluss ihres Studiums dienen sollte, verfügt Schavan nun über keine abgeschlossene Ausbildung. Die Feststellung, dass sie plagiierte, mag sicherlich überzogen sein, weil sie im Vorfeld sich nie richtig wissenschaftlich beweisen musste und damit die wissenschaftlichen Feinheiten nie verinnerlichen konnte. Jedoch steht objektiv fest, dass die ehemalige Bundesforschungsministerin über keinen Abschluss verfügt. Darüber können auch keine Ehrentitel hinwegtäuschen.

Außerdem hat Schavan nie über einen längeren Zeitraum im Ausland studiert oder gearbeitet. Objektiv finden ihre Reisen als Politikerin ebenfalls keine Anerkennung, weil diese zu kurzfristig waren und von Hilfskräften begleitet wurden.

Und dass Politik mehr Berufung als Beruf ist, steht auch ganz klar fest und bestätigt jeder Politiker. Wenn Politik ein Beruf wäre, gäbe es dazu ja auch eine Ausbildung. Somit hat Schavan auch keine Berufserfahrungen.

Dass Schavan dagegen über außergewöhnliche Fremdsprachkenntnisse verfügt, lässt sich nicht abstreiten. Als katholische Theologin muss sie studienbedingt zwangsläufig über Latinum, Graecum und Hebraicum verfügen. Doch ob das praktikable Fremdsprachen sind, ist definitiv nicht der Fall. So kann ich mir lebhaft vorstellen, wie Schavan dem Papst in den drei alten Sprachen Kaffee anbieten will. Doch Kaffee wurde erst nach der Entdeckung der beiden amerikanischen Kontinente Ende des 15. Jahrhunderts beziehungsweise Anfang des 16. Jahrhunderts in Europa eingeführt. Damit ist das Kulturgut Kaffee in Europa jünger als die drei toten Sprachen. Somit besitzt Schavan auch keine angemessenen Fremdsprachkenntnisse. Deshalb mein Tipp an Schavan, wenn sie dem Papst Kaffee anbietet: „Do you like a cup of coffee?“ Und wenn das nichts hilft, einfach Zeichen- und Lautsprache benutzen, so wie es viele dumme Deutsche bei polnischen Arbeitern machen: „Uga uga, tuk tuk, schlürf schlürf.“

Tja, was hat sie überhaupt, was sie für den Höheren Auswärtigen Dienst qualifiziert? Den richtigen Werdegang und die richtigen Beziehungen!

Jetzt weiß ich, wie ich in den Höheren Auswärtigen Dienst aufgenommen werde. Ich studiere erfolglos Theologie und trete in die CDU ein. Vielleicht schaffe ich auch einen gewissen Posten innerhalb der Partei. Solche diplomatischen Karrieren sind nun doch nicht mehr nur in Dritte-Welt-Staaten wie den USA und Italien möglich, sondern auch in Deutschland. Und wenn Sabine Stöhr oder Peter Friedrich mich ablehnen, werde ich denen etwas husten.

Also drückt mir die Daumen!

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