Donnerstag, 12. Juni 2014

Der Unsinn über Klimawandel und Berufsbezeichnungen, die Umverteilung von unten nach oben



Das Pfingstwochenende 2014 wird vielen Menschen in Erinnerung bleiben. Samstag, Sonntag und Montag herrschte bombastisches Wetter. Im wahrsten Sinn des Wortes. Manche würden sagen, dass es traumhaftes Wetter gewesen sei. Doch das sind nur wenige. Viele ächzten unter der Hitze. Es war angeblich das heißeste Pfingstfest seit Wetteraufzeichnungen. Das ist beachtlich.

Wie es immer so ist, folgt auf eine enorme Hitze ein riesiges Unwetter. Und so war es auch. Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 Kilometern pro Stunde, Blitze, Donner und sehr viel Niederschlag von allen Seiten. Manchmal sogar von unter, so wie bei Forrest Gump. Und das Resultat des Gewitters war am folgenden Tag nicht nur auf der Straße zu bestaunen. Das Unwetter und seine Folgen schafften es sogar in die Nachrichten. Tagesschau und sogar eine Ausgabe des Brennpunkts im Anschluss an die Tagesschau um 20.00. Und es waren beeindruckende Bilder. Ellen Ehni vom WDR berichtete von den heißeste Pfingsten, die es je gab. Alles klar!

Die Wetteraufzeichnungen reichen ja auch nur einhundert Jahre zurück. Und selbst damit lässt sich kein schlüssiges Urteil fällen. Die Erde existiert seit fast fünf Milliarden Jahren. Seit dem gibt es Wetter. Also ist das kein aussagekräftiges Urteil. Bis vor einhundert Jahren war der Mensch nämlich einfach zu unfähig, Wetter konsequent zu erforschen. Viel aufschlussreicher als solche Urteile von Laien ist deshalb die Erforschung von Sedimenten. Sie geben Aufschluss über das Wetter der gesamten Vergangenheit. Daraus lässt sich schließen, dass es öfter kleine Hitze- und Kältewellen gab. Und das alles neben den Eis- und Wärmezeiten her.

Der Moderatorin Ehni half auch nicht die Unterstützung von Claudia Kleinert weiter. Unter Kleinerts Name wurde ihre angebliche Berufsbezeichnung eingeblendet: „Metrologin“. Doch ist das der Fall? Laut Wikipedia absolvierte Kleinert eine Ausbildung zur Diplom-Kauffrau und arbeite als Moderatorin nebenher. Also besitzt sie keine fundierte Ausbildung in diesem Bereich. Aber ich bestreite nicht, dass Kleinert einen Regentanz erfolgreich aufführen kann. Doch das reicht als Qualifikation zur Metrologin nicht aus.

Deswegen kann ich mir schon lebhaft vorstellen, wie Kleinerts Kollegen Sven Plöger und Karsten Schwanke, beides tatsächliche Metreologen, im Vorfeld der Sendung abgewunken haben. „Wer äußert sich im heutigen Brennpunkt?“ Antwort der beiden: „Och, ne, ich hab‘ Migräne.“ Oder: „Meine Oma hat heute Geburtstag.“ Also durften beide Männer Kleinert vor der Sendung briefen. Dabei ging Kleinert einiges durch die Lappen. Der Osten des Landes Nordrhein-Westfalens ist Westfalen-Lippe und der Westen des Landes das Rheinland. Als wirklicher Metrologe, einem Hilfswissenschaftler der Geographie, weiß das jeder.

Und durch solche groben Schnitzer hält sich der Aberglaube vom Klimawandel beständig. Ja, zweifellos waren Pfingsten 2014 das heißeste Pfingstfest seit der Aufzeichnung. Doch Pfingsten 2014 lag vergleichsweise spät im Kalenderjahr. Der Kirchenkalender richtet sich nach Sonne und Mond gleichermaßen, während die Jahreszeiten an festen Kalendertagen beginnen. Es gibt nur Verschiebungen aufgrund von Schaltjahren und durch andere Folgen der siderischen Umlaufzeit.

Weiteren Nährboden findet der Irrglaube vom Klimawandel durch ständige Nutzung von Superlativen. Angeblich war das Jahr 2012 das trockenste Jahr. Das suggeriert Hitze, was aber nicht der Fall war. Im Jahr 2007 hat die Elbe Tiefstand. Es war über mehrere Wochen beständig warm, aber nicht heiß. Trotzdem schwirrte das Wort Klimawandel durch die Medien, weil angeblich der damalige Sommer einen neuen Wärmerekord eingestellt hat. Doch dieser Rekord beruht auf einem Durchschnittswert. Und welcher Zeitraum wurde dafür herangezogen? Hm, keine Ahnung. Für viele Menschen gibt es ja nur noch Sommer und Winter. Der Frühling und Herbst sind längst Zwischenjahreszeiten, die als Übergang vom oder zum Sommer herhalten. Der Sommer ist nämlich für viele Mitmenschen das Maß aller Dinge. Urlaubs- und Badezeit, Flirten, exzessiver Alkoholkonsum und so weiter. Obwohl Alkohol ist so krisensicher, dass der auch im Winter bei wirtschaftlichem Abschwung läuft.

Jedenfalls existiert das Wort Frühling und Herbst nicht mehr im Wortschatz vieler Menschen. Kaum ist es etwas warm und der Winter damit vorbei, ist Frühsommer. Es folgt der Hochsommer als eigentlicher Sommer, welcher durch den Spätsommer, früher einmal besser als Herbst bekannt, abgeschlossen wird.

Und mit diesem eingeschränkten Wortschatz wünschen wir uns doch langanhaltend heiße Temperaturen. Und deshalb sind wir auch nicht über neue Superlative erstaunt. Das spielt den Grünen in die Hände. Denen dient die Angst vor dem Klimawandel und der Kernenergie als Argument für die Energiewende. Doch was soll das?

Die Energiewende ist eine Umverteilung von unten nach oben. Konventionelle Kraftwerke erzeugten bislang den Strom. Diese gehörten häufig kommunalen Trägern. Mit der Förderung von Wind-, Solar- und Biomasse-Energie geht der Marktanteil der Stadtwerke zurück. Begünstigt sind nun die „Bio-Energie-Bauern“. Schließlich besitzen sie unverhältnismäßig viele Solarpanelen, Windkrafträder und Biomasse-Anlage. Damit wechselt das Kapital von der Kommune zu Privatanbietern.

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