Montag, 12. Mai 2014

Eine lebendige Demokratie



Oft heißt es ja, die Mitte der Gesellschaft bestimmt den Ausgang der Wahl. Falsch, schließlich sind die Mehrheit und damit die Mitte für mehr sozialgerechte Umverteilung. Dann heißt es, dass Frauen Mehrheitsbeschaffer seien. Sicherlich, Frauen sind oftmals zögerlich und auf Sicherheit bedacht. Das sorgt für Vorsicht bei sozialen Experimenten. Deswegen wählen Frauen gern bürgerliche Parteien. Kein Problem. Doch seit langem wissen wir auch, dass Senioren die Mehrheit der Gesellschaft stellen. Kein Ding! Um dem entgegenzuwirken, müsste jedes Paar mindestens drei Kinder zeugen. Doch wer hat schon Lust auf mindestens drei tägliche Probleme. Eins, maximal zwei reichen!
Aufgrund dieser Geburtenrate wächst die Macht der Senioren. Auf der anderen Seite wächst sie auch dadurch, weil die medizinische Versorgung immer besser wird. Senioren sind heute fitter als die Generationen vor ihnen, und sie werden älter. Zwar ist den heutigen Senioren auch kein Bungee-Sprung zuzumuten, doch für Politik reicht es allemal. Zumal wenn es bloß um Wählerstimmen geht. Da ist es egal, woher die Stimmen für das eigene Lager stammen.

In Mecklenburg-Vorpommern lebt die Demokratie besonders. Nicht so wie in Bayern, wo die CSU jedes Mal die Mehrheit einfährt und die Sozialdemokratie verliert. Die Zeit der Münchener Räterepublik liegt ja auch lange zurück.
Nein, in Mecklenburg-Vorpommern lebt die Demokratie von den Wahlstimmen. Darin unterscheidet sich die NPD nicht von der SPD. Es gibt also mehr Gemeinsamkeiten als die zwei Buchstaben P und D plus deren Bedeutung.
In Mecklenburg-Vorpommern werden von beiden Parteien aktiv Stimmen gesammelt. Die NPD geht zu Behinderteneinrichtungen und lullt da die geistig armen Menschen ein, die noch vor 70 Jahren von den Nazis vergast worden wären.
Dagegen geht die SPD, eine Vorkämpferin für Demokratie in Deutschland, auf ebenfalls undemokratische Weise in die Seniorenresidenzen. So wie der SPD-Landtagsabgeordnete Jörg Heydorn aus Schwerin es im Vorfeld der Landtagswahl am 04. September 2011 tat.
Heydorn ist neben seinem Landtagsmandat noch Geschäftsführer von Comtact-Dienste, einer Einrichtung für soziales Wohnen für Senioren. Damit es auch nach 2011 sozial im Land weitergeht, ging Heydorn unter anderem in sein Wohnheim in der Egon-Erwin-Kisch-Straße 5 bis 12. Passenderweise lag das Wohnheim in seinem Wahlbezirk und Heydorn hatte bereits die Wahlunterlagen für die Briefwahl mit dabei. Also säuselte er bei Kaffee und Kuchen den Senioren etwas ein, damit diese später bei der Briefwahl die richtigen Kreuze setzten. Das ist lebendige Demokratie mit Senioren.
Doch sollten sich die anderen Parteien nicht zu früh freuen. Traditionell stehen die Kirchen der Union nah. Komischerweise. Dabei hat die Politik der Union wenig mit Christentum zu tun, sie trägt lediglich das C im Namen. Jedoch scheint das für den Zugang zu Einrichtungen der Kirche auszureichen. Das ist doch auch interessant.
Fest steht: Die bayrische Sozialdemokratie kann noch von SPD Mecklenburg-Vorpommern viel lernen.

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