Oft heißt es ja, die Mitte der
Gesellschaft bestimmt den Ausgang der Wahl. Falsch, schließlich sind die
Mehrheit und damit die Mitte für mehr sozialgerechte Umverteilung. Dann heißt
es, dass Frauen Mehrheitsbeschaffer seien. Sicherlich, Frauen sind oftmals
zögerlich und auf Sicherheit bedacht. Das sorgt für Vorsicht bei sozialen
Experimenten. Deswegen wählen Frauen gern bürgerliche Parteien. Kein Problem. Doch
seit langem wissen wir auch, dass Senioren die Mehrheit der Gesellschaft
stellen. Kein Ding! Um dem entgegenzuwirken, müsste jedes Paar mindestens drei
Kinder zeugen. Doch wer hat schon Lust auf mindestens drei tägliche Probleme.
Eins, maximal zwei reichen!
Aufgrund dieser Geburtenrate
wächst die Macht der Senioren. Auf der anderen Seite wächst sie auch dadurch,
weil die medizinische Versorgung immer besser wird. Senioren sind heute fitter
als die Generationen vor ihnen, und sie werden älter. Zwar ist den heutigen
Senioren auch kein Bungee-Sprung zuzumuten, doch für Politik reicht es allemal.
Zumal wenn es bloß um Wählerstimmen geht. Da ist es egal, woher die Stimmen für
das eigene Lager stammen.
In Mecklenburg-Vorpommern lebt
die Demokratie besonders. Nicht so wie in Bayern, wo die CSU jedes Mal die
Mehrheit einfährt und die Sozialdemokratie verliert. Die Zeit der Münchener
Räterepublik liegt ja auch lange zurück.
Nein, in Mecklenburg-Vorpommern
lebt die Demokratie von den Wahlstimmen. Darin unterscheidet sich die NPD nicht
von der SPD. Es gibt also mehr Gemeinsamkeiten als die zwei Buchstaben P und D
plus deren Bedeutung.
In Mecklenburg-Vorpommern werden
von beiden Parteien aktiv Stimmen gesammelt. Die NPD geht zu
Behinderteneinrichtungen und lullt da die geistig armen Menschen ein, die noch
vor 70 Jahren von den Nazis vergast worden wären.
Dagegen geht die SPD, eine
Vorkämpferin für Demokratie in Deutschland, auf ebenfalls undemokratische Weise
in die Seniorenresidenzen. So wie der SPD-Landtagsabgeordnete Jörg Heydorn aus
Schwerin es im Vorfeld der Landtagswahl am 04. September 2011 tat.
Heydorn ist neben seinem
Landtagsmandat noch Geschäftsführer von Comtact-Dienste, einer Einrichtung für
soziales Wohnen für Senioren. Damit es auch nach 2011 sozial im Land
weitergeht, ging Heydorn unter anderem in sein Wohnheim in der
Egon-Erwin-Kisch-Straße 5 bis 12. Passenderweise lag das Wohnheim in seinem
Wahlbezirk und Heydorn hatte bereits die Wahlunterlagen für die Briefwahl mit
dabei. Also säuselte er bei Kaffee und Kuchen den Senioren etwas ein, damit
diese später bei der Briefwahl die richtigen Kreuze setzten. Das ist lebendige
Demokratie mit Senioren.
Doch sollten sich die anderen
Parteien nicht zu früh freuen. Traditionell stehen die Kirchen der Union nah.
Komischerweise. Dabei hat die Politik der Union wenig mit Christentum zu tun,
sie trägt lediglich das C im Namen. Jedoch scheint das für den Zugang zu
Einrichtungen der Kirche auszureichen. Das ist doch auch interessant.
Fest steht: Die bayrische Sozialdemokratie kann noch
von SPD Mecklenburg-Vorpommern viel lernen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen