Seit ungefähr
einem Jahr schwirrt eine Studie des Bundesnachrichtendienstes durch die Medien
und Öffentlichkeit. Diese besagt, dass sich die USA als Supermacht aufgrund der
steigenden Förderung von Erdöl durch Fracking vom Weltgeschehen stärker
zurückziehen. Aha, zweifellos ist die Studie interessant. Ich war fasziniert. Doch
seit langem warte ich nun, bis endlich einer diese Aussage widerlegt. Es findet
sich keiner, weil vielleicht jeder eine geheime Quelle hinter den Erkenntnissen
vermutet. Jedoch frage ich mich, welcher Mathematiker, Physiker, Informatiker
oder Ingenieur diese fehlerhafte Studie zu verantworten hat.
Deswegen
habe ich ein Beispiel für Sie. Stellen Sie sich bitte vor, dass Sie Millionär
sind. Nun kriegen Sie eine Million geschenkt. Einfach so. Toll, nicht? Denken
Sie etwa nun daran, freiwillig eine Million irgendwen abzugeben? Nur ein Narr
würde das glauben.
Folglich
werden die USA ihre Vormacht auch nicht an andere Staaten abgeben. Zumal sie
sich das aufgrund der aktuellen Weltlage auch nicht erlauben können. Die USA
haben den Iran als gute Ölquelle nach der Islamischen Revolution 1979 verloren.
Nachdem Irakkrieg 2003 konnte sich die USA nach langjährigem Embargo noch
Lizenzen und Konzessionen im Irak sichern. Unter anderem für Halliburton.
Jedoch entzog die irakische Administration diese nach und nach den US-amerikanischen
Firmen. Nach dem Aufstand und Bürgerkrieg 2011 fällt ebenfalls Libyen als Lieferant
flach, weil in diesem Land die Lage einfach zu unübersichtlich und schwierig ist.
Außerdem können sich die USA nicht große Differenzen mit Russland und Venezuela
erlauben. Der verstorbene venezolanische Präsident Hugo Chávez erlaubte sich
sogar deswegen jährlich den Spaß, sozialschwachen US-Bürgern gratis Öl zu
liefern. Also: „petróleo para los gringos“.
Zwar werden
US-amerikanische Politiker und Wirtschaftsbosse ihren Vorteil durch das
Fracking auszunutzen wissen, doch wird das nur ein Bluff sein. Jeder US-Verhandlungspartner
versteht Öl als Schmierstoff für die Wirtschaft. Öl dient nicht als bloße
Energiequelle sondern auch als Grundlage für die chemische Industrie. Und
deswegen werden US-amerikanische Verhandlungspartner aus scheinbarer
Unabhängigkeit versuchen, Bedingungen zu ihren Gunsten zu drücken. Und der
Druck wird stetig steigen. Zwar werden die USA keine Truppen mehr leichtfertig
irgendwo hinschicken, doch der Machtanspruch bleibt bestehen. Das ist absolut
kein Vorwurf, es ist nur menschlich. Und die Studie des BND verkennt die
Menschlichkeit absolut.
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